Veranstaltung „Ein Leben für die aufrechte Haltung“ am 25.04.2014 und „Mosaik der Erinnerungen Bernburger Lohelandhaus“

Unter dem Motto: „Ein Leben für die aufrechte Haltung“ veranstaltet die Kulturstiftung Bernburg am 25.04.2014 (Freitag) um 19:00 Uhr in der Bernburger Stadthalle auf der „Alten Bibel“ einen Vortragsabend zur Bernburger Loheland-Aktivistin Magdalena Commichau-Trenkel und zu ihrem Wirkungsort, dem Bernburger Lohelandgarten.

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Magdalena Trenkel, Foto um 1920. Das Foto stammt aus dem Nachlass ihrer Tochter Renate Müller, welcher von Dr. Heinrich Trenkel verwaltet wird. Das Foto befindet sich nun im Besitz des Archivs der Loheland-Stiftung.

Als Referentinnen für den Abend konnten, mit der Leiterin des Archivs der Loheland-Stiftung in Künzell-Loheland, Frau Elisabeth Mollenhauer-Klüber (M. A.) und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin am Bauhaus-Museum Weimar, Frau Ute Ackermann, zwei profunde Kennerinnen der Materie gewonnen werden.

Magdalena Commichau-Trenkel gehörte zu den ersten selbständig tätigen Gymnastik Pädagoginnen Deutschlands. Sie war eine der frühen Schülerinnen am Seminar für Klassische Gymnastik unter der Leitung von Hedwig von Rohden und Louise Langgaard, deren Körperbildungskonzept später „Loheland‐Gymnastik“ genannt wurde. Trenkel besuchte das „Seminar für Klassische Gymnastik“ unter der Leitung der beiden Frauen von 1914 bis 1918.

Fräulein Trenkel unterrichtete als Gymnastiklehrerin im Rahmen eigenständiger Kurse im Herbst 1919 dreißig Studenten des Weimarer Bauhauses. Nach einer Vorführung zeigte sich Walter Gropius, der damalige Bauhaus-Direktor beeindruckt von der Arbeit der jungen Gymnastikpädagogin und vom Konzept Lohelands. In der Folge kam es zu verschiedenen Kontakten dem Weimarer Bauhaus und der Loheland-Bewegung.

Aufgrund eines persönlichen Schicksalsschlages verlegte Magdalena Commichau-Trenkel ihren Wirkungskreis im Jahr 1923 nach Bernburg. Dort wirkte ihr 1861 in Bernburg geborener Vater Paul Trenkel als Direktor des Karls-Gymnasiums.

Im Jahr 1926 pachtete Magdalena Commichau-Trenkel den früheren „Knabenhortgarten“ an der „Alten Bibel“, den sie nun als „Lohelandgarten“ weiter führte. Im Jahr 1935 ließ sie dort auch ihr heute noch existierendes „Gymnastikhaus“, das Bernburger „Lohelandhaus“ nach dem Vorbild von Bauten der Loheland-Siedlung in Künzell-Loheland errichten.

Aufsatz "Magdalene Commichau-Trenkel und die Loheländerinnen" von Elisabeth Mollenhauer-Klüber (Archiv Stiftung Loheland)

Aufsatz „Magdalene Commichau-Trenkel und die Loheländerinnen“ von Elisabeth Mollenhauer-Klüber (Archiv Stiftung Loheland)

Bis ins hohe Alter war Magdalena Commichau-Trenkel als selbständige Loheland-Gymnastiklehrerin in ihrem Bernburger „Lohelandgarten“ tätig. Zahlreiche Bernburger Einwohner verbrachten dort ihre Freizeit oder nahmen an Kursen zur Korrektur von Fehlhaltungen teil.

Die Erinnerungen an diese Zeit möchte die Kulturstiftung Bernburg nun aktiv dokumentieren und ruft die Bernburger deshalb zur Teilnahme am Projekt „Mosaik der Erinnerungen Bernburger Lohelandhaus“ auf.

Dabei bittet die Kulturstiftung darum, dass Personen, die über Erinnerungen an das Bernburger Lohelandhaus verfügen, diese auf eine „Erinnerungs-Karte“ eintragen. Anlässlich der Veranstaltung am 25.04.2014 möchten die Organisatoren dann diese Karten an aufgestellten Tafeln zu einem „Mosaik der Erinnerungen Bernburger Lohelandhaus“ zusammentragen. Die „Erinnerungs-Karten“ liegen im Gebäude der Kulturstiftung Bernburg (Friedrichstraße 27) oder im Bernburger Kutscherhaus bereit.